Kroatien ist voller unglaublicher kultureller Reichtümer und hat über 1.200 Inseln und Buchten. Die Menschen dort genießen einen aktiven Lebensstil und halten sich viel in der freien Natur auf. Bei diesen Aktivitäten gibt es jedoch auch die üblichen Gefahr, die in unberührter Natur vorkommen, wie z. B. sich zu verirren oder sich Verletzung beim Wandern, Klettern, Skifahren, Höhlenforschen und vielem mehr zuzuziehen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, befindet sich in der kroatische Hauptstadt Zagreb eine der größten Rettungsorganisationen des Landes, der kroatische Bergrettungsdienst (Croatian Mountain Rescue Service, HGSS). Die Bergretter sorgen seit 1950 für mehr Sicherheit für die Urlauber und Bürger in Kroatien und bisher haben sie etwa 9.000 Rettungsaktionen durchgeführt, 10 davon mit Drohnen.
Rettungseinsätze in rauem Gelände - insbesondere bei schwierigen Wetterbedingungen - erfordern besondere Fähigkeiten und Ausrüstung. Früher bedeutete dies Seile, Schneeschuhe, Funkgeräte und andere Gegenstände. Aber die Dinge haben sich weiterentwickelt und man hat erkannt, dass Rettungsteams die Fähigkeit benötigen, eine Drohne vor Ort zu haben, um Gelände- und Sichteinschränkungen zu überwinden.
Der kroatische Bergrettungsdienst hat sich bereits früh mit Drohnen beschäftigt und diese erstmals im Jahr 2013 eingesetzt. Im Jahr 2018 wurde dann auch eine offiziell Drohnen-Abteilung eingerichtet. Heute besteht das HGGS-Drohnenprogramm aus 49 Piloten und 40 Drohnen.
Diese Augen am Himmel gaben Filip Biočić und seinem Team neue Inspiration für mögliche Einsätze. Es war aber eine Grundvoraussetzung die gewonnenen Erkenntnisse nutzen und die Drohnen effizient betreiben zu können. Um dies zu gewährleisten, haben sie viel Aufmerksamkeit und Zeit darauf verwendet, ein geeignetes Schulungsprogramm einzurichten. Dadurch sollte eine gleichbleibend hohe Qualität und die langfristigen Ziele des Drohnenteams erreicht werden.
Einer ihrer erfolgreichsten Einsätze betraf eine alte Dame, bei der die Rettung ohne Drohnen nicht möglich gewesen wäre. Während eines Waldspaziergangs verirrte sie sich und litt an Unterkühlung. Sie hatte nur einen schlechten Empfang mit ihrem Handy und als ihr Hilferuf endlich bei HGSS ankam, wurden leider die falschen Standortkoordinaten übermittelt. Dies führte zu Komplikationen beim Rettungseinsatz und traditionelle Methoden wie die Verwendung von Suchhunden hätten es auch nicht leichter gemacht, die vermisste Person zu finden. Nur durch ihre Drohnenlösung, eine Matrice 210 (neueste Version Matrice 300 RTK) mit montiertem Lautsprecher, konnten sie die verzweifelte Frau erfolgreich lokalisieren. Zeit ist entscheidend, wenn es um Rettungseinsätze geht, und HGSS glaubt, dass sie die besten Hilfsmittel benötigen, um Menschen zu retten, um keine Zeit zu verlieren.
Vor kurzem wurde die DJI Rettungskarte für Drohnen (Drone Rescue Map) veröffentlicht, die mehr als 500 Menschen auf der ganzen Welt zeigt, denen Drohnen geholfen haben. Einige der bemerkenswertesten Rettungsaktionen von HGSS sind dort zu finden.
Heutzutage verwendet HGSS Drohnen hauptsächlich zur Luftüberwachung, bei Notfällen, nachts oder bei schlechten Lichtverhältnissen. Das Erfassen von Lageinformationen ist wichtig, um bei Rettungseinsätzen effizient und effektiv reagieren zu können. Darüber hinaus tragen dies Informationen dazu bei, Ersthelfer und Bodenteams zu schützen, da sie eine bessere Übersicht ihrer Umgebung erhalten. Im Folgenden finden Sie Anwendungsbeispiele, wie HGSS Drohnen einsetzt:
Zeit ist bei Rettungseinsätzen von entscheidender Bedeutung, weil das Leben von Menschen auf dem Spiel steht. HGSS verwendet die Mavic 2 Enterprise Dual, um mit der Drohne schnell einsatzbereit zu sein und die Lage zu erkunden und als Erster vor Ort zu sein.
Mit einem Gewicht von 905 g ist die Mavic 2 Enterprise faltbar, kompakt und handlich und lässt sich schnell in einem Rucksack verstauen. Ideal, um schnell auf Notfälle bei Rettungseinsätzen zu reagieren.
Bei Ankunft im Suchgebiet kommt die Matrice 210 V2 mit der Zenmuse XT2 Wärmebildkamera und der Zenmuse Z30 Zoomkamera zum Einsatz. HGSS nutzt Wärmekameras bei Nacht oder in Bereichen mit wenig Licht.
Die Matrice 210 V2 (neueste Version Matrice 300 RTK) kann mithilfe hochauflösender Wärmesensoren große Bereiche effizient scannen und dabei helfen, Personen in Not auch bei schlechten Lichtverhältnissen zu lokalisieren.
Am häufigsten werden Drohnen tagsüber eingesetzt, um unfallgefährdete Bereiche zu scannen und Vorfälle zu erkennen, die noch nicht gemeldet wurden. Die lokalen Behörden und die Medien verlassen sich auf HGSS als ihr Drohnen-Team, wenn aus der Luft eine Lageeinschätzung erforderlich ist, beispielsweise während eines Brandes in Split im Jahr 2017, bei dem HGSS eingesetzt wurde, um Drohnenaufnahmen zu machen.
Drohnen vs. traditionelle Ausrüstung
Ausrüstung |
Durchschnittliche Reaktionszeit |
Durchschnittliche Kosten |
Untersuchte Fläche in 10 Minuten |
Hubschrauber |
3 h |
8.000 € pro Stunde |
500 ha |
Suchhunde |
1 h |
100 € pro Stunde |
2 ha |
Drohnen |
1 h |
85 € pro Stunde |
1-20 ha |
Bodenteams |
1 h |
50 € pro Stunde |
2 ha |
Ballon, Segelflugzeug |
3 h |
120 € pro Stunde |
500 ha |
Hinweis: Diese Zahlen sind nur eine grobe Schätzung.
„Nachdem wir nun mehreren Jahre Drohnen einsetzen, können wir bestätigen, dass es das am schnellsten wachsende Programm innerhalb von CMRS ist. Es ist auch die am besten geeignete Technologie für den Katastrophenschutz. Vom einfachen bis zum fortgeschrittenen Einsatz von Drohnen bei Such- und Rettungseinsätzen können wir jetzt alle Arten von Aufgaben ausführen, z. B. die Überwachung von Überschwemmungen, Bränden, die Bewertung von Erdbebenschäden oder andere Katastrophen.“ – Filip B., Leiter der Abteilung für unbemannte Systeme
Mit mehr als 9.000 Rettungsaktionen hat sich HGSS den Ruf erarbeitet, erfolgreiche, fehlerfreie und sichere Rettungseinsätze durchführen zu können. Die Verbesserung des Drohnenprogramms ist eine ihrer obersten Prioritäten. Sie freuen sich darauf, auch die neueste Matrice 300 RTK in ihr Programm aufzunehmen und mehr Kartierungen für Notfälle und Analysen nach Katastrophen durchzuführen. Sehen Sie unten die Karte, die sie nach der Analyse eines Erdbebens erstellt haben, das Kroatien im März 2020 getroffen hat.