Der ultimative DJI Ratgeber für Drohnenflüge bei Schnee und Kälte – mit Beispielen aus der Praxis unserer Kunden

Wie gewerbliche Kunden von DJI bei Drohneneinsätzen im Schnee mit winterlichen Extrembedingungen zurechtkommen.

By Viviana Laperchia Viviana Laperchia
November 4, 2022
„Ich mag kaltes Wetter. Es sorgt dafür, dass man mit der Arbeit vorankommt.“
– Noam Chomsky 

Stimmt. Die Arbeit geht voran, wenn man eine Drohne bei Schnee und Kälte fliegt – und wenn man weiß, was einen erwartet. Und wenn man in Norwegen oder Sibirien arbeitet, sind Drohnenflüge bei Extremtemperaturen und widrigen klimatischen Bedingungen schlicht der Normalfall.

Hier erfahren Sie, was drei langjährige DJI Kunden, nämlich COWI, das Unternehmen HIVE (GASKAR GROUP) und das Arkhangelsk Center for Unmanned Technologies bei einem kürzlich geführten Gespräch zu Protokoll gaben, das unter Mitwirkung von Droner.dk und iMetro stattfand.

„Wir haben nur die Wahl zwischen schlechtem Wetter und wirklich schlechtem Wetter“, so Postovalov Yuriy, Chef des Arkhangelsk Center for Unmanned Technologies. Somit blieb Raum für eine Reihe von Fragen zur wirkungsvollen Handhabung von Akkus, zur Aufbewahrung, zu Sichtverhältnissen und Umgebungsbedingungen und natürlich auch zum Thema Unterkühlung.

Auch wenn wir die meisten dieser Fragen in unserem Ratgeber für das Fliegen bei Kälte beantwortet haben: Diese Aussagen kamen genau zum richtigen Zeitpunkt. Im Zuge der unlängst erfolgten Markteinführung der Matrice 300 RTK erhalten zwei Aspekte mehr Relevanz als die üblichen Herausforderungen, nämlich erstklassige Bildqualität und Wetterfestigkeit.

Ein Produkt, das alle möglichen Wetter- und Temperaturprüfungen besteht, was nicht zuletzt an Verbesserungen wie den Akkus mit Eigenerwärmung liegt, die für Temperaturen von bis zu -20 °C ausgelegt sind, kann sich durchaus sehen lassen, wenn es darum geht, die Arktis zu überfliegen und dort Vermessungs- und Geodienste zu leisten.

Mit herkömmlichen Vermessungsinstrumenten würde das Überfliegen eines verschneiten Kohlebergwerks im Westen Sibiriens bis zu fünf Tage dauern. Ein Drohnenflug bei Schnee und extremer Kälte kann nun in zwei bis drei Stunden absolviert werden – dank der selbstwärmenden Akkus und der verlängerten Flugdauer der Matrice 300 RTK.

 

In diesem Beitrag haben wir einige der wesentlichen Herausforderungen und die wichtigsten Tipps unserer Kunden zusammengefasst, was das Fliegen von Drohnen bei Schnee und extremer Kälte betrifft. Zudem gibt es eine Zusammenfassung unserer besten Tipps für Drohnenflüge gewerblicher Kunden im Winter.

Schnellzugriff:

Die größten kundenseitigen Herausforderungen bei Drohnenflügen in Schnee und Kälte

#1 Unterkühlung

Zu den Herausforderungen, die beide Kunden bei ihren Wintereinsätzen erlebt haben, gehören Unterkühlungserscheinungen. Bei Minustemperaturen können die Fingerspitzen taub werden, sodass man das Gerät nicht mehr so gut unter Kontrolle hat und bei Bedarf nicht schnell genug eingreifen kann.

Die Arbeit schnell und manchmal aus dem Auto heraus erledigen zu können, damit die Hände nicht zittern und taub werden, ist etwas, worauf COWI, das Unternehmen Hive und das Arkhangelsk Center for Unmanned Technologies größten Wert legen und das sich mit einer kleineren Drohne von DJI problemlos bewerkstelligen lässt.

Der vom Unternehmen HIVE und vom Arkhangelsk Center for Unmanned Technologies genannte Trick besteht darin, auf die Kamera zu achten: Wenn das Objektiv beschlägt, steht Frost bevor, und der Pilot kann sich für eine rasche Rückkehr entscheiden.

#2 Schnee

Während die meisten Drohnen von DJI auch bei niedrigen Temperaturen störungsfrei funktionieren und die neue wetterfeste M300 RTK sogar Regen und Windböen trotzt, zählt Schnee nach wie vor zu den schwierigsten Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.

Zwar können Schneereflexionen ein natürlicher Vorteil in Sachen Helligkeit sein, doch droht dort Gefahr, wo das Fliegen auf Sicht schlicht unmöglich ist.

Zudem liefert der Blick aus der Vogelperspektive auf eine völlig verschneite Gegend keinerlei Anhaltspunkte bezüglich der Dicke der Schneedecke, was beispielsweise Fotogrammetrieaufgaben im Winter deutlich erschwert.

Prinzipiell sind sich unsere Kunden der Risiken, die mit Drohnenflügen bei Schnee und Eisregen einhergehen, durchaus bewusst und verzichten von vornherein auf Einsätze unter den genannten Bedingungen, da andernfalls die Gefahr besteht, dass die Propeller einfrieren oder beschädigt werden.

#3 Unvorhersehbarkeit

Aus folgendem Grund empfiehlt sich das Üben bei winterlichen Extrembedingungen: Mitten im Flug kann es zu regnen oder zu schneien anfangen. Dann müssen Drohnenpiloten in der Lage sein, die Gefahr zu erkennen, die Situation einzuschätzen und mit kühlem Kopf zu entscheiden, damit es nicht zu gefährlichen Spontanreaktionen kommt.

 

 

 

Die fünf besten Tipps von DJI Kunden für fehlerfreie Drohneneinsätze bei Schnee und Kälte

Ob Sie erfahrener Pilot sind oder gerade zum ersten Mal einen Drohnenflug bei Schnee und Kälte absolvieren: Kein Ratschlag ist besser als der eines Kollegen, der seine Erfahrungen in der Arktis gesammelt hat.

Tipps des Unternehmens HIVE und des Arkhangelsk Center for Unmanned Technologies für ausfallsichere Drohnenflüge bei Schnee und Kälte

  1. Sofern es sich nicht um einen Rettungseinsatz handelt und falls Sie keine Matrice 300 RTK fliegen, sollten Sie nach Möglichkeit nicht bei Starkregen oder dichtem Schneefall fliegen. Schnee und Regen behindern die Sicht und stellen somit eine Gefahr für Sie und Ihr Umfeld dar.
  2. Achten Sie auf Anzeichen von Frost auf Ihrer Kamera (zum Beispiel plötzliche Beschlagbildung). Treffen Sie angemessene Entscheidungen, indem Sie sich ggf. für den Rückflug entscheiden
  3. Heben Sie nicht bei Gegenwind ab, sofern Ihre Drohne nicht für starke Windböen ausgelegt ist, so wie es bei der M300 RTK der Fall ist.
  4. Passen Sie den ISO-Bereich Ihrer Kamera (100-2000) an die benötigte Helligkeit an.
  5. Für Neulinge bei Drohneneinsätzen können klimatische Extrembedingungen sowohl physisch als auch psychisch sehr anstrengend sein: Behalten Sie einen klaren Kopf, was auch immer passiert.
Tipps von COWI für fehlerfreie Drohnenflüge bei Schnee und Kälte

  1. Der Körper kann unterkühlen, ohne dass man es merkt: Halten Sie sich warm, auch wenn das bedeutet, dass Sie die Drohne aus dem Auto heraus fliegen oder fingerlose Handschuhe tragen.
  2. Wärmen Sie die Akkus auf 20°C vor und bewahren Sie sie an einem warmem Ort auf – im DJI Koffer oder sogar dicht am Körper.
  3. Nutzen Sie Pausen zwischen den Einsätzen zum Nachladen der Akkus, um die Flugdauer zu verlängern.
  4. Bewahren Sie Ihre Drohne an einem warmem Ort (25 °C) auf und starten Sie das Gerät erst unmittelbar vor dem Abheben. So lässt sich verhindern, dass das Gerät und die Akkus in der Luft abkühlen.
  5. Verwenden Sie beim Vermessen schneebedeckter Flächen ein Spray, das nicht weiß ist, zum Markieren der Passpunkte.

Zusätzliche Tipps von DJI für gewerbliche Kunden: Drohnenflüge bei Schnee und im Winter

Startvorbereitung

  • Wärmen Sie die Akkus auf mehr als 15 °C vor.
  • Befreien Sie das Fluggerät von anhaftendem Schnee und Eis.
  • Lassen Sie das Gerät vor dem Abheben eine Minute lang warmlaufen, um die Funktionsbereitschaft der verschiedenen Sensoren zu gewährleisten.

Flughinweise

  • Fliegen Sie nicht mit einem schwachen Akku.
  • Behalten Sie eine stabile Fluglage bei, damit die Akkuspannung nicht abrupt nachlässt.
  • Fliegen Sie sicherheitshalber nicht in Umgebungen, in denen drastische Temperaturänderungen stattfinden.

Aufbewahrung und Pflege nach dem Flug

  • Wischen Sie das Fluggerät ab, um es zu trocknen.
  • Legen Sie das Fluggerät nach dem Einsatz zurück in den Koffer und bewahren Sie es in einem geschlossenen und trockenem Raum bei einer konstanten Temperatur von 5 °C bis 20 °C auf.
  • Führen Sie regelmäßige Wartungsprüfungen durch.
 

Die besten Drohnen für Einsätze bei Minustemperaturen

 

Name des Tests

Test Temperatur

Methoden

Menge der Testprobe

Niedrigtemperatur-Lagertest

-4°C

M300 RTK für 24 Stunden gespeichert

40

Einschalttest bei niedriger Temperatur

-25°C

M300 RTK und Batterien für 2 Stunden gelagert, dann ein- und ausgeschaltet. Mehrere Male wiederholt

20

Betriebstest bei niedrigen Temperaturen

-25°C

M300 RTK 24 Stunden lang kontinuierlich geflogen

20

Temperatur-Zyklus-Test

-25°C/55°C

M300 RTK, 72 Stunden lang kontinuierlich geflogen

20

Flugtest bei niedrigen Temperaturen

-25°C

M300 RTK und Batterien wurden 2 Stunden lang gelagert, dann wurde ein Testflug durchgeführt. Wiederholt mehrere

10

Test zur Lagerung bei niedrigen Temperaturen (mit Tragetasche)

-40°C

M300 RTK für 24 Stunden gespeichert

10

* Die Tests werden unter Laborbedingungen durchgeführt.
 

Weitere ausführliche Hinweise finden Sie in unserem lückenlosen Ratgeber für Drohnenflüge im Winter und im Ratgeber zum Fliegen bei Kälte.


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Tags: Produktinnovation

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Viviana Laperchia
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