Jedes Mal, wenn Sie eine DJI-Drohne fliegen, generieren Sie Daten in Form eines Flugprotokolls. Diese Datei erfasst wichtige Informationen zu Ihrem Flug wie Flugbahn, Höhe und Kurs der Drohne. Wenn Sie die Drohne zum Aufnehmen von Fotos oder Videos verwenden, werden diese Bilder, wie bei einer Digitalkamera, im internen Speicher der Drohne oder auf einer austauschbaren SD-Karte gespeichert. Versionen dieser Daten werden auch in Ihrer DJI App archiviert. Diese Informationen sind für Sie von großer Bedeutung. Wenn Sie für Unternehmen oder Regierungsbehörden fliegen, die Drohnen für sensible Zwecke einsetzen, wie z. B. die Inspektion kritischer Infrastrukturen oder bei einer Filmproduktion, sollten Sie sicherstellen, dass diese Informationen sicher aufbewahrt werden. Wenn Sie vorab wissen, bei welchen Einsätzen vertrauliche Daten erfasst werden, können Sie auch die damit zusammenhängenden Risiken besser minimieren.
DJI nimmt Datenschutz und Ihre Sicherheit ernst, sodass unsere Drohnen Bild-, Video- oder Flugprotokolldaten nicht automatisch an DJI oder anderswohin übertragen. Ihre Daten werden sicher auf Ihrer Drohne gespeichert und auch in der DJI App, mit der Sie sie steuern. Sie allein entscheiden, ob Sie diese Daten an Dritte weitergeben möchten. Falls Sie zusätzlichen Schutz Ihrer Daten benötigen, finden Sie in diesem Handbuch die geeigneten Datenschutz- und Sicherheitsmethoden, die Ihnen mit Ihrer DJI-Drohne zur Verfügung stehen.
Überlegen Sie, ob die von Ihnen erhobenen Daten zusätzlichen Schutz benötigen
Nur sehr wenige Drohneneinsätze betreffen sensible Bereiche. Kleine kommerzielle Drohnen ermöglichen es Menschen, Fotos und Videos aus der Vogelperspektive aufzunehmen, aber die überwiegende Mehrheit dieser Aufnahmen birgt keine besonderen Sicherheitsrisiken. Die meisten Luftaufnahmen sind bereits von Flugzeugen, Hubschraubern und Drohnen anderer Personen sowie von Online-Karten, Satelliten- und Webcam-Bildern für die Öffentlichkeit zugänglich.
Bei den seltenen Einsätzen, bei denen sensible Bereiche betroffen sind, sollten sie aber, mit dem Risiko der Offenlegung vertraut sein und wissen, wie Sie damit am Besten umgehen. Die unten aufgeführten Schritte helfen Ihnen dabei, dieses Risiko zu verringern, wenn Sie DJI-Drohnen verwenden.
1. Halten Sie Ihre Drohnenausrüstung vom Internet getrennt
Im Gegensatz zu einigen anderen Technologien benötigt eine Drohne keine Internetverbindung, um nützlich zu sein, da sie hauptsächlich als fliegende Kamera verwendet wird, die dem Piloten in der Nähe eine Vogelperspektive bietet. Eine einfache und leicht Möglichkeit, Datenschutz und Sicherheit zu gewährleisten, besteht darin, Ihr DJI-Produkt vollständig offline zu verwenden. Dies kann mit dem „Flugmodus“ des Telefons oder Tablets erreicht werden, das Sie an die DJI-Fernsteuerung anschließen oder indem Sie die SIM-Karte entfernen (falls vorhanden), und/oder indem Sie ein Telefon oder Tablet verwenden, das nicht mit dem Internet verbunden ist.
In Gesprächen mit unseren Kunden haben wir festgestellt, dass rund ein Drittel von ihnen dies bereits tut, entweder weil sie mit ihrer DJI-Fernsteuerung ein nicht-verbundenes Smart-Gerät verwenden, die Hochfrequenzemissionen in der Region reduzieren möchten oder weil sie vom Unternehmen bereitgestellte Drohnenausrüstung nutzen, die keine Mobilefunkverbindung hat oder einfach nicht mit Anrufen, Texten und anderen Warnungen unterbrochen werden möchte, wenn eine Drohne geflogen wird.
2. Bleiben Sie online, aber nutzen Sie den lokalen Datenmodus
Seit 2017 bietet DJI eine Funktion namens "Lokaler Datenmodus" an, die verhindert, dass Daten zwischen den DJI-Apps und dem Internet übertragen werden. Dies ist wie ein "Flugmodus", der nur für die Software der Drohne gilt. Kürzlich bestätigte FTI Consulting, dass „wenn der lokale Datenmodus von DJI aktiviert ist, keine von der Anwendung generierten Daten extern an die von Dritten betriebene Infrastruktur gesendet wurden, einschließlich DJI.“ Der lokale Datenmodus ist in DJI Pilot und DJI Fly verfügbar und wird in naher Zukunft auch zu anderen DJI-Apps hinzugefügt. Wenn Sie den lokalen Datenmodus verwenden, können Sie die Kartendienste aktivieren, damit Sie beim Fliegen stets die volle Übersicht behalten. Auf diese Weise kann die App eine Verbindung zu einem vertrauenswürdigen Kartendienstanbieter herstellen und gleichzeitig alle anderen Datenverbindungen trennen.
3. Verwenden Sie Pilot PE und Flight Hub Enterprise Edition
Für Unternehmen, die Flotten- und Datenverwaltungsfunktionen unserer Flight Hub Software wünschen, bietet DJI die Kombination der DJI Pilot PE App und der Flight Hub Enterprise Edition. Die Flight Hub Enterprise Software kann auf lokalen Servern oder in einer privaten Cloud gehostet werden, um den Anforderungen von Datenschutz und anderen Unternehmensleitlinien gerecht zu werden. Diese Lösung bietet maßgeschneiderte Funktionen zur Datenkontrolle und -verwaltung und ermöglicht gleichzeitig die volle Leistung der verbundenen Drohnen und der Cloud-Verarbeitung. FTI Consulting bestätigte: „Pilot PE, das mit FlightHub Enterprise verwendet wird, bietet eine alternative Betriebsmethode, mit der Kunden zusätzliche Kontrolle über die von ihnen generierten Daten erhalten, da die Installation auf einem lokalen oder Cloud-basierten Server möglich ist. Bei dieser Konfiguration stellte FTI keine Hinweise darauf fest, dass Daten extern angefordert oder übertragen wurden.“
4. Betreiben Sie DJI-Drohnen mit Software, von Drittanbietern
DJI-Drohnen können auf ein umfangreiches Software-Ökosystem zugreifen. Softwareentwickler aus der ganzen Welt bieten dort ihre Lösungen für DJI-Produkte an, darunter innovative Unternehmen mit Sitz in den USA wie DroneDeploy, KittyHawk und Precision Hawk. Wenn Sie die beste Drohnenhardware der Welt verwenden möchten, aber die Funktionen und Konfigurationen der von anderen Unternehmen entwickelten Software bevorzugen, können Sie aus zahlreichen Optionen auswählen.
Einige dieser Softwareentwickler haben ihre eigenen Sicherheitsüberprüfungen durchgeführt, z. B. KittyHawk, das ein SOC2-Typ-II-Audit bestanden hat. Auf diese Weise können die Unternehmenskunden von DJI die vollen Vorteile verbundener Drohnenlösungen und der Cloud-Verarbeitung nutzen und sich dabei auf die Sicherheitsgarantie dieser Softwareentwickler verlassen. Das SDK (Software Development Kit) von DJI bietet diesen Softwareentwicklern auch die Möglichkeit, die Funktion „Lokaler Datenmodus“ als zusätzliche Option zu implementieren, um Drohnenbetreibern Optionen für Datenverwaltung und Datensicherheit bereitzustellen.
5. Entwickeln Sie Ihre eigene Software für DJI-Drohnen
Mit dem SDK (Software Development Kit) von DJI kann jedes Unternehmen seine eigene angepasste Software zur Verwendung mit unserer Drohnenhardware mit einer Vielzahl von Datensteuerelementen und -funktionen erstellen. Über 20.000 aktive Softwareentwickler haben bereits mehr als 1.000 SDK-Apps entwickelt und veröffentlicht. Unternehmen wie American Airlines, FedEx, Ford und Time Warner gehören zu den branchenführenden Unternehmen, die ihre eigenen kundenspezifischen Softwarelösungen für den Einsatz von DJI-Drohnen entwickelt haben. Wir bieten derzeit fünf separate SDKs an, mit denen die Smartphone-App, die Benutzeroberfläche, Windows-Anwendungen, Drohnen-Nutzlasten und Onboard-Computeranwendungen angepasst werden können. Die SDKs von DJI wurden in unserer Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Palo Alto, Kalifornien, entwickelt und werden von dem dort ansässigen Softwareentwickler-Team unterstützt. Weitere Informationen dazu, wie Sie Softwareentwickler werden können, finden Sie unter: https://developer.dji.com/
6. Verwenden Sie die DJI-Produkte der Government Edition
Auf Anfrage des US-Innenministeriums haben wir im Jahr 2019 für Regierungsbehörden mit den höchsten Anforderungen an die Datensicherheit die Government Edition entwickelt. Diese erfüllt alle angegebenen Spezifikationen des US-Innenministeriums. Die Eignung der Government Edition für den sicheren Einsatz in Bundesbehörden wurde von der NASA und dem Idaho National Laboratory im Auftrag des US-amerikanischen Heimatschutzministeriums zum Zeitpunkt der Entwicklung und Bereitstellung dieser Produkte für das Innenministerium bestätigt.
Die wichtigste zusätzliche Sicherheit dieser Produkte besteht darin, dass der lokale Datenmodus dauerhaft aktiviert ist. Dies bedeutet, dass man nicht einmal freiwillig Drohnen-Daten an DJI übertragen oder eine Verbindung zum Internet herstellen kann. Diese Funktionen schützen vor menschlichen Fehlern und vor Verstößen gegen das Protokoll der Behörde. Dieses zusätzliche Schutzniveau ist für die meisten Organisationen, die Drohnen einsetzen, nicht erforderlich. Wir freuen uns jedoch, es allen Bundesbehörden anbieten zu können.
Bestimmen Sie, welche Datensicherheit für Sie geeignet ist
Sie bestimmen letztendlich die Daten, die Ihre Drohne erfasst, basierend darauf, wohin Sie fliegen, wohin Sie die Drohnenkamera richten und ob Sie Fotos oder Videos aufnehmen. Jeder kann die oben aufgeführten Schritte ausführen, aber in Wirklichkeit müssen die meisten Piloten von DJI-Drohnen keine besonderen Maßnahmen ergreifen. Machen Sie sich mit den datenbezogenen Funktionen unserer Software vertraut. Überlegen Sie, ob Sie Ihre Flugprotokolle mit DJI-Servern synchronisieren oder Ihre Luftbilder auf unseren SkyPixel-Social-Media-Plattformen veröffentlichen möchten.
Berücksichtigen Sie bei seltenen Einsätzen mit sensiblen Themen das Risiko der Offenlegung und ob einer der oben aufgeführten Schritte zur Minderung dieses Risikos beitragen kann. Einige Organisationen verbieten den Gebrauch von elektronischen Geräten für Endverbraucher zum Sammeln, Speichern und Analysieren sensibler Informationen im Unternehmen. Sie sollten Ihre Drohnen nach denselben Sicherheitsstandards wie andere elektronische Geräte wie Digitalkameras, Walkie-Talkies, Vermessungsgeräte, Wildüberwachungskameras und Umgebungssensoren aussuchen. Wenn für die Verwendung dieser Gerätetypen keine besonderen Cybersicherheitsmaßnahmen erforderlich sind, ist dies bei der Verwendung einer Drohne wahrscheinlich auch nicht der Fall.
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DJI-Kunden haben zahlreiche Optionen in Bezug auf Datensicherheit. Wir freuen uns immer über Feedback und Ideen, damit wir weiterhin die leistungsfähigsten und sichersten Drohnenprodukte der Welt produzieren können. Wir begrüßen auch Sicherheitsforscher, die uns Sicherheitsprobleme melden. Zu diesem Zweck haben wir auch ein Bug-Bounty-Programm eingerichtet, welches Geldprämie anbieten, mit dessen Hilfe wir Schwachstellen identifizieren und beheben können. Ein vollständiges Whitepaper zum Datensicherheits-Framework von DJI steht unten zum Download zur Verfügung.