Kambodscha und Vietnam wurden im Oktober 2020 verwüstet, als Millionen von Menschen von saisonalen Monsunen und verheerenden Überschwemmungen und Erdrutschen heimgesucht wurden. Durch wochenlange Regenfälle stieg die Zahl der Todesopfer auf über 230 und die der Vermissten auf 66. Darüber hinaus wurden mehr als 7.000 Hektar Getreidefläche zerstört, mehr als 690.000 Rinder und Geflügel vom Hochwasser weggespült und 16 Schnellstraßen und mehr als 160 km Landstraßen wurden ebenfalls schwer beschädigt. Es wurde berichtet, dass die Überschwemmung Schäden in Höhe von über 1,1 Mrd. EUR (1,3 Mrd. USD) verursachte. Da Retter ihr eigenes Leben riskierten, um andere zu retten, wurden Drohnen als Hilfsmittel hinzugezogen.
Eine der größten Katastrophen ereignete sich in der ersten Oktoberhälfte in Zentralvietnam. Nachdem Zentralvietnam bereits tagelang von Monsunregen überflutet wurde, versank es komplett im Chaos, als der Zyklon Linfa am 11. Oktober zuschlug und historische Niederschlagsmengen abwarf, die in einigen Gebieten satte 2.290 mm erreichten.
Am 12. Oktober um Mitternacht verursachten schwere Regenfälle des Zyklons Linfa einen massiven Erdrutsch in der Nähe des Wasserkraftwerks Rao Trang, bei dem siebzehn Arbeiter in ihrem Wohnkomplex eingeschlossen und Straßen blockiert wurden. Das Wasserkraftwerk befand sich tief in einem dichten Dschungel in der Zentralprovinz Thua Thien-Hue, etwa 30 km von der nächsten Stadt entfernt.
Der Erdrutsch vergrub die Gebäude des Wasserkraftwerks Rao Trang mit mehreren Schichten aus dickem, stark verdichtetem Schlamm. Überlebende, die in Gebäuden gefangen waren, konnten nicht entkommen. Die Anwohner benachrichtigten die Behörden, um zu melden, dass es am Wasserkraftwerk zu einem Erdrutsch gekommen sei. Als Reaktion darauf entsandte die Regierung über hundert Soldaten und Rettungskräfte in das Gebiet, um die eingeschlossenen Arbeiter gemeinsam zu befreien.
Rettungsteams gingen ungefähr 13 km in das abgelegene Gebiet des Dschungels und errichteten eine provisorische Einsatzzentrale, bevor sie sich schnell daran machten, den Schaden zu bewerten und einen Weg zu finden, um durch den dichten, regennassen, von Erdrutschen betroffenen Dschungel zu gelangen und die Überlebenden zu erreichen.
Strategiebesprechung der Rettungskräfte in der Einsatzzentrale
Innerhalb weniger Stunden wanderte ein Team von Rettungskräften durch den Dschungel, um eine nahe gelegene Straße zu öffnen, die durch einen Erdrutsch blockiert worden war. Unglücklicherweise schlug gerade ein weiterer Erdrutsch zu, als das Rettungsteam fieberhaft einen neuen Weg freilegen wollte. Auf diesem Weg sollte schweres Gerät zu den Überlebenden am Wasserkraftwerk gebracht werden, um sie aus der steinharten Erde auszugraben. Tragischerweise kamen bei diesem unerwarteten Vorfall dreizehn Menschen in dieser Rettungsmannschaft ums Leben.
Der Verlust so vieler Mitglieder des Rettungsteams am Boden machte den bestehenden Plan zunichte. Daher entschieden die Einsatzleiter eine neu, sicherere Route ausfindig zu machen, auf der man die abgeschnittenen Arbeiter des Wasserkraftwerks erreichen konnte. Mit jeder Stunde wurde die Situation jedoch immer gefährlicher.
Der Kampf gegen die Naturgewalten ging weiter
Am 13. Oktober um Mitternacht, als Rettungsteams damit beschäftigt waren einen Weg zu den Überlebenden zu erschließen, hallte eine laute Explosion durch den Dschungel. Die schockierten Rettungskräfte entdeckten schnell die Quelle des lauten Geräusches: Die Seite des Berges, auf der sich das Wasserkraftwerk befand, stürzte vollständig ein, was dazu führte, dass weitere Tonnen an Schlamm und Trümmern den Berg hinunter rauschten und das Wasserkraftwerk unter noch mehr Schutt begruben wurde.
Luftaufnahme des Wasserkraftwerks, das vollständig von einem Erdrutsch verschüttet ist
Am 14. Oktober wurde das Rettungsteam personell aufgestockt, da ihnen die Zeit davonrannte, um die eingeschlossenen Arbeiter zu befreien. Hubschrauber, Militärfahrzeuge, Bagger und Hunde wurden herangezogen, um bei dieser Mammutaufgabe zu helfen, Ausrüstung auf die Baustelle zu bringen, die Arbeiter des Wasserkraftwerks auszugraben, nach Überlebenden zu suchen und die Opfer zu lokalisieren. Gegen Ende des Tages, als die Rettungskräfte weiter mit der Rettung beschäftigt waren, beschlossen die Leiter, ein weiteres Hilfsmittel einzusetzen: Drohnen.
DJI-Drohnen spielen eine entscheidende Rolle bei der Katastrophenhilfe
Als einer der führenden Drohnenanbieter Vietnams wurden die Experten von AGS Technologies (einem zertifizierten DJI-Händler) hinzugezogen, um der Rettungsleitung zu helfen, die höchst labile Situation besser einzuschätzen. Das Team von AGS Technologies reagierte schnell und bereitete umgehend mehrere DJI-Drohnen vor, um die Hilfsmaßnahmen zu unterstützen. Diese beiden Drohnen waren:
- Matrice 300 RTK
- Mavic 2 Enterprise Dual
Die Matrice 300 RTK (M300 RTK) war mit einer Zenmuse H20T Kamera mit 23x Hybrid-Zoom und 200x maximalem Zoom und einer Wärmebildkamera ausgestattet. Die von beiden Drohnen erfassten Daten wurden mit der DJI Terra Software verarbeitet und analysiert, um hochmoderne 3D-Modelle und Karten des Katastrophengebiets zu erstellen.
Das Team von AGS Technologies erreicht das Einsatzgebiet
Um die provisorische Einsatzzentrale tief im Dschungel zu erreichen, packte das AGS-Team die beiden Drohnen der Enterprise-Klasse in ihre robusten, stoßfesten Hartschalenkoffer, lud sie auf ein Boot, fuhr flussaufwärts, stieg aus und trug die Drohnen dann von Hand einen fast komplett ausgewaschenen, schlammigen Weg hinauf.
Nach der Ankunft in der Einsatzzentrale halfen das AGS-Team und seine DJI-Drohnen bei der Durchführung der folgenden Such- und Rettungsaufgaben:
- Nahm Luftaufnahmen des betroffenen Bereichs auf und sendete sie an die Einsatzzentrale
- Verwendete Wärmebilder, um nach Überlebenden zu suchen und Rettungskräfte zu unterstützen
- Erstellte detaillierter 3D-Bilder zur Schadensbewertung und zur Rekonstruktion von Ereignissen nach Katastrophen
Zur Unterstützung der Hilfsmaßnahmen flogen die beiden DJI-Drohnen erfolgreich insgesamt vier Einsätze und nahmen über 10 Videos und 699 Bilder auf. Obwohl sie keines der Opfer finden konnten, gaben sie den Rettungs- und Bergungsarbeitern ihre erste umfassende Luftaufnahme des kolossalen Schadens. So konnten sie das Gelände besser verstehen, ausführliche Luftdaten in einer einzigen Karte zusammenstellen und auch zur Sicherheit der Suchmannschaft beitragen. Die beiden Drohnen spielten eine Schlüsselrolle, damit Ersthelfer die Situation sicher einschätzen und entscheidende Maßnahmen ergreifen konnten.
Wie AGS Technologies während der Rettungsaktionen Drohnen einsetzte
Im Folgenden finden Sie einen detaillierteren Einblick in den Einsatz von DJI-Drohnen durch das Team von AGS Technologies während der Rettungsaktion am Wasserkraftwerk Rao Trang.
Vermessung & Schadensbewertung
Bei der Ankunft nutzte das Team von AGS Technologies seine Such- und Rettungsdrohnen, um die Landschaft schnell zu untersuchen und den bereits angerichteten Schaden zu bewerten. Sobald die Drohnen in der Luft waren, übertrugen sie live 1080p Videomaterial über einen HDMI-Anschluss an der Fernsteuerung der Drohne auf einen Monitor in der Einsatzzentrale. Dies gab den Einsatzleitern eine Vogelperspektive auf das Gelände und half ihnen, genauere Entscheidungen darüber zu treffen, wohin sie ihre Rettungsteams schicken sollten. Es ermöglichte den Führungskräften auch, den bereits durch die Erdrutsche verursachten Schaden genauer zu bewerten und die Ressourcen entsprechend zuzuweisen.
Bilder zur Vermessungs- und Schadensbewertung der Matrice 300 RTK + H20T im Vergleich zu Satellitenbildern
Schnelle Kartierung
Mithilfe der DJI Terra Software zur Bereitstellung hochpräziser Echtzeitbilder konnten die Drohnen Filmmaterial aufnehmen, das viel detaillierter als herkömmliche Satellitenbilder war und daher von unschätzbarem Wert war, wenn die Teamleiter teils lebensbedrohliche Entscheidungen treffen mussten.
Unterstützt von der DJI Terra Software haben die Drohnen den betroffenen Bereich nahtlos kartiert und robuste 2D- und 3D-Modelle generiert. Diese Daten wurden dann von den Teamleitern verwendet, um strukturelle Schäden schnell zu bewerten, Rettungseinsätze zu planen, Gefahren zu vermeiden und Risikobereiche zu identifizieren. Darüber hinaus erstellte das AGS-Team anhand der Daten eine detaillierte Landkarte, auf der Hindernisse rund um das Wasserkraftwerk hervorgehoben wurden, damit Rettungskräfte Gefahren ausweichen und den sichersten Weg zu den Überlebenden finden konnten.
Detaillierte Geländekarte der betroffenen Regionen
Wärmebilder für mehr Durchblick
Die Nacht und schlechte Lichtverhältnisse beeinträchtigen den Einsatz, insbesondere dann, wenn noch heftige Regenfälle, Überschwemmungen und die ständige Gefahr von Erdrutschen dazukommen. Um diese Probleme zu lösen, sind die Drohnen von DJI mit fortschrittlichen Wärmebildkameras ausgestattet, mit denen das AGS-Team die Landschaft schnell nach den von Überlebenden abgegebenen Wärmesignaturen durchsuchen konnte. Dies alles wurde aus der Sicherheit der Einsatzzentrale heraus durchgeführt und somit vermieden, dass Retter unnötig in Gefahr gebracht wurden.
Hybridkamera mit Zoom und Laser-Entfernungsmesser
Die M300 RTK mit seiner Nutzlast Zenmuse H20T bietet leistungsstarke Rettungsfunktionen. Mit dem 23x Hybrid-Zoom und dem 200x max. Zoom können Piloten problemlos über das Gelände fliegen und Klarheit über sämtliche Hindernisse und Gefahren gewinnen. Sobald ein Problem erkannt wurde, konnte der Laser-Entfernungsmesser die genauen GPS-Koordinaten lokalisieren und an die Einsatzzentrale zurücksenden. Dies erhöhte die Effizienz der Hilfsmaßnahmen und erhöhte die Sicherheit der Such- und Rettungsteams.
Katastrophenauswertung und Rekonstruktion der Hilfsmaßnahmen
Nach Beendigung des Einsatzes verwendeten die Rettungsteams die detaillierten HD-Bilder und das Videomaterial der Drohnen, um eine effektive Schadensbewertung durchzuführen und alle Hilfsmaßnahmen einzeln auszuwerten. Mithilfe der DJI Terra Software lieferte das AGS-Team auch eine 3D-Modellierung des betroffenen Bereichs für die Rekonstruktion von Ereignissen nach einer Katastrophe. In Zukunft können Rettungsteams auch das Drohnenmaterial und die 3D-Modellierung verwenden, um neue Teams darin zu schulen, wie sie künftige Herausforderungen bei Notfällen bewältigen können.
3D-Modell des Erdrutsches von DJI Terra
Wie DJI-Drohnen Rettungsteams weiter unterstützen können
Aufgrund ihrer Größe und Manövrierfähigkeit können die Such- und Rettungsdrohnen von DJI schnell in von Katastrophen betroffenen Gebieten eingesetzt werden, um nach Überlebenden zu suchen, detaillierte 2D- und 3D-Karten der betroffenen Gebiete zu erstellen, Schadensbewertungen der Infrastruktur bereitzustellen und vieles mehr.
Im Folgenden finden Sie weitere Möglichkeiten, wie unsere Drohnen bei Ihrem nächsten Rettungseinsatz mit Ihren Teams zusammenarbeiten können.
Kommunikation via Lautsprecher
Wenn Überlebende aufgrund einer Naturkatastrophe eingeschlossen sind und Rettungskräfte nicht sofort mit Bedürftigen kommunizieren können, können die Drohnen von DJI mit einem Lautsprecher ausgestattet werden, sodass Rettungsteams Notfallinformationen an Personen in Gefahrenzonen senden oder Personen von Gefahren fernhalten können.
Mavic 2 Enterprise mit Lautsprecher
Drohnen-Luftbrücke
Bei Überschwemmungen, Bränden und Erdrutschen können Überlebende leicht eingeschlossen und von Nahrungsmitteln und Unterkünften abgeschnitten werden. In solchen lebensbedrohlichen Situationen können Drohnen schnell Personen lokalisieren und lebensrettende Lebensmittel, Wasser und medizinische Versorgung an betroffene Menschen liefern.
Scheinwerfer
Dunkelheit behindert oft Rettungseinsätze. Um diese Situation zu überwinden, können die Drohnen von DJI mit einem Scheinwerfer ausgestattet werden, um die Sicht von Rettungskräften und Überlebenden zu verbessern. Darüber hinaus können die Drohnen potenzielle Gefahren im Gelände gut ausleuchten.
Mavic 2 Enterprise mit Scheinwerfer
Wi-Fi Hotspots
Bei Katastrophen versagen Kommunikationssysteme häufig und lassen die Überlebenden völlig isoliert und verzweifelt zurück. Glücklicherweise können Drohnen in überflogenen Zone einen temporären WLAN-Hotspot einrichten, über den die Kommunikation für gestrandete Personen eingerichtet werden kann.
Robustes Design
DJI-Drohnen sind einfach zu bedienen und dennoch robust genug, um auch unter schwierigsten Umständen weiterarbeiten zu können. Darüber hinaus sind sie vollständig aufrüstbar und modular aufgebaut, sodass sie mit allem ausgestattet werden können, was Ihr Team für die nächsten Rettungseinsätze benötigt.
Verarbeitung auf die man sich verlassen kann
Ein Geräteausfall darf während einer Rettungsaktion einfach nicht passieren. Um dies sicherzustellen, sind DJI-Drohnen so konzipiert, dass sie auch unter extremen Bedingungen einwandfrei funktionieren. Sie sind staub-, wasser- und hitzebeständig und haben eine lange Akkulaufzeit, sodass sie in anspruchsvollen Umgebungen verlässlich arbeiten und Rettungsteams konsequent unterstützen können. Lesen Sie mehr über das Testprogramm, welches die M300 RTK durchläuft.
Benutzerfreundliche Steuerung
Die Drohnen von DJI werden von einer fortschrittlichen, benutzerfreundlichen Steuerungssoftware unterstützt, die einfach zu erlernen und außergewöhnlich intuitiv ist. Mit mehreren Blickwinkeln, drei Flugmodi und einem integrierten Flugsimulator, mit dem die Piloten ihre Fähigkeiten verbessern können, hilft die einzigartige Pilotenausbildungssoftware von DJI Ihrem Team in kürzester Zeit einsatzbereit zu sein. Lesen Sie mehr über die primäre Fluganzeige von DJI, mit dem das Situationsbewusstsein der Piloten während des Flugs maximiert werden kann.
Nutzlasten und Zubehör
Die M300 RTK kann mit einer Reihe leistungsstarker Nutzlasten ausgestattet werden, um den wachsenden Anforderungen jedes Such- und Rettungsteams gerecht zu werden. Mit zusätzlichen Steuerungen für das Tandemfliegen, LiDAR-Einheiten für die Luftvermessung, Zusatzakku, Hartschalenkoffer, Scheinwerfer und Lautsprecher sowie fortschrittlichen Photogrammetrie-Zoomkameras sind unsere Drohnen flexibel genug, um Rettungsteams bei Notfällen und Katastrophen zu unterstützen.
Weitere Informationen darüber, wie Ihr Team von den Such- und Rettungsdrohnen von DJI profitieren kann, finden Sie unter Enterprise.dji.com.